Bonjour – Ja, Hallo! Willkommen am belle âme, wir sind ein Real Life RPG das in Paris, der Hauptstadt von Frankreich, spielt. Da Paris aber so unfassbar riesig ist, beschränken wir uns aktuell auf sechs Arrondissements. Dabei haben wir die Stadtteile natürlich so unterschiedlich wie möglich ausgewählt, damit auch für so ziemlich jedes Charakterkonzept hier ein Zuhause gefunden werden kann. Ewig lange Steckbriefe sind out, deswegen werden bei uns ein paar Profilfelder inklusive Interviewfragen ausgefüllt. Klingt unkompliziert – ist auch tatsächlich so. Worauf wartest du also noch? In Paris gibt’s viel zu entdecken und ob du deinen Charakter über die Touristen schimpfen lassen willst oder einen Zugezogenen spielst, der gerade noch die rosarote Paris-Brille aufhat – die Möglichkeiten sind nahezu grenzenlos. Ach, nicht zu vergessen: Wir spielen nach dem Prinzip der Szenentrennung, L3S3V3 und alles findet im Jahre 2021 statt. Corona? Nie davon gehört.
12.02.2021 • Vom 12.02. - 14.02. findet unser Postingmarathon statt!
28.12.2020 • Wir eröffnen das Forum für unsere Discord-User ♥

V
Jule

Jule & V kümmern sich bei Fragen und Problemen gerne um deine Wehwehchen.
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Inplay-Info » Spieljahr: 2021
Kalender
Aktuell bespielen wir Januar und Februar des Jahres 2021 - bevor du fragst: wir bespielen eine alternative Realität ohne die Covid 19-Erkrankung. Andere historische Ereignisse haben jedoch - falls nicht explizit ausgeschlossen - stattgefunden und sind daher für das Forum von Relevanz. Die aktuellen Inplay-Monate sind noch bis mindestens 08. Juli 2021 bespielbar.
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Paris - Popincourt
January 18
Grafikdesignerin
(selbstständige) Kunst...
vergeben
noe

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Online für 1 Tag, 1 Stunde, 14 Minuten
In einer Sammlung an Erinnerungsstücken an dein Leben darf auf keinen Fall fehlen...? • Florian begann früh, zu stehlen. Ein Buch für Maman. "Für meine Zazou ist das viel eher etwas.", hat sie gesagt. Zazou ist iihr Spitzname für mich. Keiner weiß so genau warum. Das ist schon okay. Ich habe immer versucht, an Geld zu kommen. Für die Miete. Wir hatten jeden Monat Schwierigkeiten damit. Es reichte nie. Aber ich hatte immer ein Faible für Technik. Habe Videorecorder vom Sperrmüll mitgenommen und sie repariert. Oder auch die Kassette, die Florian als Kind so gern geguckt hat. Natürlich konnten wir uns kein Fernsehen leisten. Oder Internet. Aber... ich habe meistens Wege gefunden. Ich mein... es hat seine Gründe, dass ich gut im Parkour bin. Ich finde meinen Weg bis zu einer Antenne oder zu einem Kabel... aber das ist natürlich keine Lösung. Ich hab dem Alten Métrand an der Ecke im Kiosk mit seinem PC geholfen. Oder mit dem Drucker, der das Papier gefressen hat. Keine Ahnung - Computer hätten wir uns nie leisten können. In der Schule gab es einen Kurs. Das war lächerlich. Aber wir konnten an einen Rechner! In der Bibliothek. Florian... naja. Eine seiner Gesten. Er hat einen alten PC aus einem Container geangelt und von einem Freund reparieren lassen. Er... lief. Wir konnten ihn nutzen. Mir hat er damals erzählt, er hätte ihn geklaut. Warum auch immer er dachte, dass er auf diese Geschichte stolzer sein könnte als auf die Wahrheit. Die hat mir sein Kumpel dann erzählt. Wenn er heute wirklich Geld braucht, versucht er das als Argument anzubringen. Dass ich ja von seinem Elend profiertiert habe. Ohne ihn. Ohne sein Opfer hätte ich niemals die CS2 Version von Photoshop zu Hause benutzen können. Das ist so ewig lange her. Aber diese Kinderspielerei mit dem Grafikprogramm... ich dachte, ich wäre gut. Habe Grafiken erstellt. Flyer. Habe sie verkauft. Aber... nun ja. Es brachte tatsächlich ein wenig Geld. Ob nun aus Mitleid, sei dahin gestellt. Wir konnten uns im einen Monat eine Pizza leisten. Im anderen die Stromrechnung zahlen, bevor die Mahnung kam. Grafik Design... ich hab die Schule abgeschlossen, aber an mehr war nie zu denken. Ich meine... womit sollten wir das bezahlen? Florian hat immer öfter Geld gestohlen. Ich habe für meine Ma mittlerweile ein Konto eingerichtet auf das sie widerwillig einzahlt. Und ich gebe den Rest dazu. Sie traut der Bank nicht. Aber sie hat eingesehen, dass Florian und seiner Sucht... noch weniger zu trauen ist.

Tja. Um zur eigentlich Frage zurück zu kommen: Das Buch. Das Buch, das Florian damals für meine Ma gestohlen hat. Émile Zola. Der Totschläger. Es spielt in Goutte d'Or. Ich habe es noch immer. Es fällt auseinander. Ich weiß nicht mal, ob ich es gerne lese. Aber das Buch habe ich noch immer. Ich wünschte, es gäbe eine schönere Erinnerung an meinen kleinen Bruder.
Wenn du einen Wunsch frei hättest, was würdest du dir wünschen? • Meinen Bruder... ich wünschte mir, Théo wäre noch bei uns. Vielleicht hätte er es geschafft, dass Florian...

[Crm. Crm.]

Ich rede normalerweise mit niemandem darüber. Théo ist gestorben. Ich war acht Jahre alt. Ein dummer Autounfall. Es hat nicht wirklich... etwas geändert. Da war kein Loch, wir haben weiter gemacht. Meine Ma hat sich nicht selbst aufgegeben oder dergleichen. Sie ist weiter zur Arbeit gegangen, als Putzfrau in dieses noble Haus in St. Germain. Mir... mir hat er gefehlt. Aber ich dachte, das wäre schon okay. Jeder lebt mit Verlusten, niemand hat ein völlig perfektes Leben. Dann war das eben unser Los.

Doch während Florian aufwuchs... und als er die Scheiße mit den Drogen anfing... keine Ahnung. Vielleicht hätte Théo es geschafft ihn... ich konnte es nicht. Ich habe ihn Jahr um Jahr bestärkt. Habe ihm jede Lüge verziehen, ihn immer wieder abgeholt, ihn aufgepeppelt. Habe mir seine Versprechen angehört, habe seine Ausflüchte versucht nicht persönlich zu nehmen. Aber meine Ma schien es nicht zu realisieren! Also ja - am Ende ist mein dämlicher Wunsch einen toten Menschen ins Leben zu holen. Damit er uns alle rettet. So ein Schwachsinn. Ich habe keinen Wunsch. Das Leben ist keine Veranstaltung für Wünsche!
Gibt es ein außergewöhnliches oder einschneidendes Erlebnis aus deiner Vergangenheit? • Der Tag, an dem Florian das Buch stahl. Und der, an dem er das Geld für die Miete genommen hat, und danach zu mir kam. Um mehr zu verlangen. Ich schulde ihm das. Er ist mein Bruder. Das hat er damals gesagt. Und das sagt er auch heute noch.
Hast du beruflich den Durchblick oder lebst du in den Tag? • In den Tag? Ich arbeite hart, solange ich denken kann. Danke - keine idiotischen Heuchelein. Juckt mich am Steiß, ob sie das als eine traurige Geschichte klassifizieren! Nein. Ich lebe nicht in den Tag hinein. Ich überlebe - darin bin ich gut.

Auria Fournier • Familie
Sie ist ihre Ma. Noëlie liebt sie - selbstverständlich. In der Kindheit kuschelten sie, sie flocht ihre Haare, sie sang ihr vor. Gemeinsam tanzen sie in der Küche. Aber dennoch... trennen sie Welten. Und es zerbricht die ach so starke Noëlie regelmäßig, wenn es ihr bewusst wird. Sie hatte noch nie eine sehr fundierte Unterhaltung mit ihrer Ma. Ihre Ma lächelt, sie ist sehr höflich, sehr ordentlich. Noe ist laut, sie kämpft für ihre Interessen, hat immer etwas zu erzählen, eine Meinung, jemanden gegen den sie sich zu behaupten weiß! Ihre Ma hingegen hat ihr Leben lang als Köchin oder Hausfrau oder Kinderfrau gearbeitet. Für noble Familien in noblen Quartiers. Sie erzählt nie von ihren Träumen. Hört Noe zwar zu. Aber eher wie eine stille Beobachterin. Sie gönnt ihren Kindern das Beste. Aber wenn das Beste nicht um die Ecke kommt, dann nimmt sie sie in den Arm. Oder lässt sich von ihnen anbrüllen. Lächelnd. Nur ein einziges Mal sah sie wirklich traurig aus. Als Théo starb. Doch sie schrie nicht, sie diskutierte nicht. Sie flehte Gott nicht an, ihr Kind zurück zu bringen. Sie ertrug einfach, still und ohne Worte. Noëlie entwickelte früh das Verständnis, dass eher sie die Erwachsene war. Dass eher sie einen Blick auf die Finanzen oder auf Florian haben musste. Wenn sie ihrer Ma die Welt erklärt... dann lächelt diese und tut, was auch immer Noëlie für das Richtige hält. Und man mag sich freuen, dass es da gar keinen Streit, gar keine Gerede über Respekt oder ständiges Leid ist. Doch Noe lässt es verzweifeln. Sie könnte die Frage, was im Inneren ihrer Ma vor sich geht, nicht beantworten. Sie könnte nicht sagen, was ihre Ma glücklich machen würde. Sie kann nicht einmal sagen, ob sie Noe vermisst, wenn sie nicht da ist. Noe kümmert sich um das Geld. Sie kommt zu Besuch. Sieht nach ihrer Ma. Doch sie haben sich nichts zu erzählen. Also repariert Noe die Sachen, die kaputt gegangen sind. Kocht mit ihrer Ma, lässt sich von ihr liebevoll über den Kopf streichen. Und geht wieder. Rémy weiß nur, dass Noe und ihre Ma nicht mit einander telefonieren. Dass da 'familiär nicht viel zu holen' ist. Und er belässt es dabei. Und sie ist dankbar dafür. Denn sie erträgt den Gedanken nicht, dass Rémy sieht, wie ungeschickt Noëlie und ihre Ma sind, wenn es um eine erwachsene Mutter-Tochter-Beziehung geht.
Vater • Familie
Es gibt keine Geschichten, keine Erinnerungen. Sie weiß nicht mal sicher, ob ihr Vater und Florians Vater die selbe Person sind. Früher malte sie sich mit Théo wilde Geschichten aus. Ihr Vater war Pilot, Soldat, der Mann im Supermarkt drei Blocks weiter. Der mit dem witzigen Zwinkern und dem tollen Lachen. Es kam ihr nie in den Sinn, ihn zu suchen oder ihn zu vermissen. Sie musste vielleicht doch etwas zu schnell erwachsen werden. Sie geht davon aus, dass er gestorben ist. Wenn er es nicht ist... nunja. Für Noe würde das wohl keinen Unterschied machen.
Florian Fournier • Familie
Ihr kleiner Bruder. Der eine Mensch, der sie immer wieder aus der Fassung bringen kann. Sie ist stolz darauf, eine unglaublich starke Person und Frau zu sein. Auf das, was sie geschafft hat. Auf die Person, die sie geworden ist. Doch Florian ist derjenige, der sie mit nur einem Wort aufkratzen kann. Sie bricht nicht zusammen. Doch dass sie ihn nicht retten konnte... dass er den Drogen zum Opfer gefallen ist... dass er ihr idtiotische Vorwürfe macht, die haltlos sind und dennoch in ihrem Kopf herumspuken... all das ist es, was ihr schlaflose Nächte bereiten kann. Es ist das, was sie wahnsinnig macht. Weil es sich nicht lösen lässt. Er lässt sich nicht lieb haben, oder zurecht weisen oder auf einen Weg bringen. Egal ob den rechten oder irgendeinen Feldpfad. Er ist aggressiv. Und dann wieder so hilfsbedürftig, verängstigt und wütend auf sich selbst. Gegenüber anderen verschweigt sie ihn. Sie erträgt es nicht, über ihn zu sprechen. Darüber zu sprechen, dass man ihm doch sicher helfen kann. Dass es vielleicht zu früh ist, ihn aufzugeben. Sie erträgt es nicht mehr, sich immer und immer wieder für ihn hinten an zu stellen, immer wieder zu hoffen, immer wieder enttäuscht zu werden. Sich immer wieder für ihn rechtfertigen zu müssen. Wenn sie wüsste, was man tun kann - dann würde sie es doch Gott verdammt tun! Sofort!
Théo Fournier (✝︎) • Familie
Noe war knapp 8 Jahre alt, als ihr großer Bruder von einem Auto erfasst wurde. Ja - sie vermisst ihn. Sie waren Kinder, doch auch oder gerade da erkennt man, wenn man auf einer Wellenlänge unterwegs ist. Théo war aufgeweckt, ein Beschützer, aber sehr ironisch, nur drei Jahre älter als sie selbst. Er half seine Ma im Haushalt, übte mit Noe für die Schule, zog sie auf und achtete darauf, dass Florian sein Gemüse aß und sich schämte, wenn er es durch die Küche warf. Er war... ein Fels. Und Noe fühlt sich bis heute klein, weil sie ihm niemals gerecht werden konnte. Sie ist kein Fels, sie ist ungeduldig, wenn andere sie nicht verstehen oder einengen wollen oder sie nicht machen lassen, was sie als das Beste herausanalysiert hat. Sie wünscht sich oft, sie hätte Théos Gabe, immer in sich zu ruhen, alles mit einem Lächeln und einem wirklich guten Ratschlag zu lösen, auch irgendwann in sich ausmachen können. Er fehlt ihr. Doch sie spricht nie über ihn. Wenn sie sagt, dass ihr Bruder gestorben ist, scheint jeder zu wissen, dass er selbst daran schuld sein muss. Weil er aus dem Goutte d'Or kommt - ergo ist er ein Kind gewesen mit schwierigem Leben. Also muss er Drogen genommen haben, vielleicht hat er sich selbst verletzt, als er ein Auto angezündet hat? Oder wollte die Polizei durchgreifen und er hat sich gewehrt? Noe hat schon die wildesten Geschichten hören müssen. Und jedesmal steigen ihr vor Wut über diese Arroganz Tränen in die Augen. Also redet sie mit niemandem über Théo, der seiner ohnehin nicht würdig gewesen wäre. Rémy. Er weiß von Theó. Aber leider auch nicht... so ganz. Es ist schwer zu erklären, WIE großartig Théo war und WIE sehr er ihr fehlt - ohne über Florian oder ihre Ma zu sprechen. Doch sie hat sich entschieden, beide aus dem Leben mit Rémy auszuklammern. Rémy - der sie sogar manchmal an Théo erinnert. Oder daran, wie schön es gewesen wäre, wenn die beiden einander kennen gelernt hätten.
Élodie Allaire • Freunde
Die Allaires behaupten gerne im Scherz, sie hätten Noe quasi-adoptiert. Wenngleich Noe da gerne ebenso herzhaft lacht wie der Rest, hat dieser Hinweis das Potenzial, ihr die Tränen in die Augen zu treiben. Weil er so wahr ist. Bei den Allaires fühlt sie sich sehr viel mehr familiär aufgehoben, als bei ihrer eigenen Familie. Und Rémys kleine Schwester trägt dazu ebenso bei wie jedes andere Mitglied der Familie. Die kleine fasziniert Noe mit ihrer Stärke und ihrem Temperament. Sie hat ihren eigenen Kopf, sie hat ihren Traum, hat eine Vision. Ihr Zimmer steht voller Bilder und ist auch sonst ein purer Ausdruck der jüngsten Allaire. Sie hat Noe selbst einige Bilder mitgebracht, als sie das zweite Mal bei ihr im Chambre angetanzt ist - weil es zu unpersönlich war. Sie schreibt stundenlang über Whatsapp, erzählt oder holt sich einen Rat. Und regelmäßig rührt es Noe, mit welcher Selbstverständlichkeit Élodie ihr signalisiert, dass sie einen Platz in ihrem Leben hat. Nicht einfach nur, dass Noe geduldet wird als Freundin des großen Bruders. Élodie hat Noëlie selbst zur Freundin gemacht. Einfach so. Als wäre es ganz natürlich, jemandem Nähe und Respekt zu demonstrieren. Manchmal ist es, als wären alle Allaires Théos. Und Noe hat sich ganz versehentlich fallen lassen. Ist stolz, wenn Élodie sich meldet, ist stolz, wenn sie ihr einen neuen Entwurf zeigt! Sie hilft ihr manchmal sogar mit der Visualisierung. Einfach so, aus Spaß. Wenn ihr der Kommentar also Tränen in die Augen treiben könnte, dann weil es sich wirklich so anfühlt, als hätte sie in Élodie eine kleine Schwester gefunden.
Rémy Allaire • Liebe
Er macht sie so... glücklich! Rémy ist so ganz anders, als alles, das sie bislang kennt. Nicht des Geldes wegen. Ja, er ist anders groß geworden, als sie selbst es ist. Doch das sind auch viele andere Menschnen und niemand hat es bislang geschafft, ihr dieses Gefühl zu geben, wie er es macht. Er mag sie. So, wie sie ist. Und sie mag sich so, wie sie bei ihm ist, auch. Ungestellt, unaufgeregt. Irgendwie entspannt. Albern. Als könnte sie bei ihm sein, was sie ihr Leben lang nie war. Nie vermisst hat. Ein Kind. Eine verletztliche Person, die Fehler haben und machen darf. Jemand, der nicht alles richten, alles regeln, alles können muss. Sofort. Weil sonst alles verloren ist. Oder ist alles eine Lüge? Sie hat es dank ihm geschafft, für sich selbst einzustehen. Sich nicht mehr verantwortlich zu fühlen für ihren jüngeren Bruder. Ihre Mutter. Oder... ist das nur eine nettere Version um zu sagen, dass sie sich eiskalt von ihnen abgewandt hat? Sie im Stich lässt? Sich für etwas Besseres hält? Hat Rémy ihr die Möglichkeit gegeben, sie selbst zu sein? So wie ihre Ma es formuliert? Oder hat er sie verändert, dazu gebracht eine Maske zu tragen, sich selbst zu verleugnen. Eine Verräterin zu sein. So wie ihr kleiner Bruder es ihr dann erzählt, wenn er dringend etwas braucht? Wenn sie bei Rémy ist, dann stellt sich ihr die Frage, wie die Antwort lautet, jedenfalls nicht. Dafür möchte sie ihm ewig dankbar sein.
04.01.2021 Catch Me If You Can
Cast
Noë und Rémy springen in der Gegend herum und stellen einmal mehr fest, dass Parkour ein unfallträchtiger Sport ist.
16.01.2021 We're on each other's team
Cast
Sushi, Frauengespräche, Shopping und vielleicht ein bisschen Abenteuer.
Coleman, Zendaya
23 Jahre alt
braun (Haarfarbe)
braun (Augenfarbe)
1,78m groß
sportlich schlank (Statur)
Frech. Vorlaut. Ein Lächeln zum Dahinschmelzen. Ein offenes Ohr. Aber immer unter Strom. Ein Macher. Ein kreativer Geist. Eine Lebenskünstlerin. Logisch. Abgeklärt. Brutal rational. Realistisch. Herrlich albern. Unbeschwert und lustig. Einschüchternd. Rabiat? Ein bisschen schroff vielleicht? Sarkastisch? Das ist doch wohl hoffentlich keine Frage gewesen?

Noëlie wurde als Alexanne Noëlie Aurélie Zoelle Fournier auf die Welt gebracht. Oder zumindest ist diese schwungvolle Namenskette in ihrem Personalausweis gelandet. Wie genau die behördlichen Schritte da waren ist ihr nicht bekannt und auch denkbar unwichtig. In jedem Fall hatte jemand ganz dringend den Bedarf, eine Runde Vornamen ins Spiel zu bringen! Sie ist eine quirlige Person, jemand, auf den man sich verlassen kann. Immer! Zum Beispiel dann, wenn man Rémy Allaire heißt. Denn das ist ihr Freund. Und er hat etwas großartiges geschafft. Nämlich aus dieser unendlich starken und taffen Frau, die zarte, vergnügliche Person heraus gekitzelt. Die Person, die sie der Welt vielleicht häufiger als erstes zeigen würde – wenn sie ein anderes Leben geführt hätte. Doch sie wuchs inmitten des Goutte d'Or auf, bei Montmatre. Ihre Kindheit als 'nicht einfach' zu beschreiben wäre nett. Und geschönt. Oder blanker Hohn. Na, je nach dem. Mit fünf Jahren kannte sie mehr Möglichkeiten Geldprobleme zu schaffen, als Spielplätze. Eben – SO eine Kindheit war das.

Ihre Mum ist allein stehend, deren Mum kam vermutlich aus einer Kolonie. Aber so ganz sicher scheint sich da niemand zu sein. Interessiert auch nicht. Ihr älterer Bruder starb, als sie acht Jahre alt war. Nein, keine Bandenkriminalität. Es war ein Unfall. Direkt neben dem Louvre. Seither ist sie nie wieder an dem alten Palast entlang gegangen. Sie wechselt nicht die Straßenseite... sie wechselt das Seine Ufer! Oder huscht durch die Metrostationen. Ihr jüngerer Bruder wurde daraufhin zu ihrem Ein und Alles. So, wie man sich das vorstellt. Sie, die große Schwester, die all die wichtigen Dinge für ihre Ma klärt. Die selbst keine Kraft hat um Räumungsklagen zu verstehen oder um zu überlegen, wo man vielleicht Essen beschaffen kann.

Das klingt soweit logisch? Die Geschichte der armen, kleinen, zarten Blume. Die das Leben hart zeichnet und die daraus empor wuchs? Die ihre Familie liebt. Weil sie nichts haben, aber wenigstens einander? Nja – leider Fehlanzeige. Wäre es nach ihr selbst gegangen – ja vielleicht. Doch ihr kleiner Bruder fand es kuhler sich den Drogen anzunähern, als seiner Schwester oder der gemeinsamen Mutter zu helfen. Lange versuchte Noëlie ihn zu retten. Wirklich, wirklich lange! Doch er entglitt ihr, als hätten sie keinen Bezug zu einander. Und sie hasste es – doch sie wurde sich immer sicherer: Wären sie nicht Familie, würde sie ihn schlicht nicht leiden können. Und ja: Selbstverständlich verachtete sie sich dafür!

Doch es gab gewisse Ereignisse. Und diese führten dazu, dass sie... mit ihm abschloss. Um sich selbst zu schützen? Oder vielleicht, weil sie ein kalter und undankbarer Mensch ist. Kein Teamplayer – kein Respekt vor der Familie? Vor fast fünf Jahren zog sie zu Hause aus. Es ist nicht so, dass sie nicht zurück blickt. Aber sie zog weit weg. Bis ins Quartier Latin zunächst. In ein Chambre de bonne. Sieben Quadratmeter, in den Dächern von Paris. Wo ihre Füße im Dunkeln des Teils verschwanden, in dem sie nicht stehen, geschweige denn hocken konnte. In knapp vier Quadratmetern war ein aufrechtes Stehen möglich. Doch es war ihr eigenes. Ihre Kochplatte, ihr Klapptisch, ihr Stuhl. Ihr Wasserkocher. Und die Dusche, die sie mit der Studentin im anderen Zimmer teilte. Sowie die 'originale Toilette'. Nun ja. Sie lernte, dass man sich für gar nichts setzen muss.

Sie besucht ihre Ma. Dann, wenn sie es emotional kann. Gibt ihr Geld. Wie sie selbst vom 18. wegkam? Grafikdesign, war die Geheimwaffe. Es half ihr, über die Runden zu kommen. Auch heute noch. Heute... wo sie es bis in ein neun Quadratmeter-Zimmer geschafft hat. Mit geraden Wänden. Dort lebt sie. Doch wenn sie gefragt wird, dann lächelt sie. Familie? Nein, leider nicht. Da fragen die wenigsten nach. Sie weiß nicht, was die anderen dann denken. Offenbar reimen sie sich Dinge zusammen, die eine weitere Nachfrage unerhört machen würde. Nur Rémy – der hat vorsichtig nachgefragt. Und Noëlie? Hat vorsichtig darum gebeten, dass er nicht weiter nachfragt. Sie vermisst ihren Bruder. Den älteren. Das ist zumindest die Wahrheit.

Der Parkour? Der kam ganz nebenbei in ihr Leben. Sie mochte das Beisammensein, die Menschen, die Freude, das Adrenalin. Doch sie allein... vielleicht würde sie ja auch joggen gehen? Daran ist nicht zu denken. Denn das ist ihr Ding. Ihr geheimer Code. Ihr Gedankenschloss der Glückseligkeit. Wenn sie bei Rémy ist, dann ist die Welt irgendwie okay. Plötzlich lustig und albern und so... so furchtbar erträglich. Seine Familie hat sie regelrecht adoptiert. Und noch immer sitzt sie am liebsten da, in ihrem Wohnzimmer, schnuppert die mittlerweile vertrauten Düfte ein und guckt schüchtern dem Familienleben zu. Oder lacht und kocht und erzählt Geschichten, die frech und ein wenig provokant sind und alle am Tisch vor Lachen die Tränen in die Augen treiben!

Nicht auszudenken... wenn das zerbrechen könnte. Doch was könnte da schon passieren? Rémy und sie... das ist eine Verbindung! Das ist ehrlich und echt und gut! Es ist so natürlich und es gibt keinen Grund, dass das in irgendeiner Weise gefährdet sein könnte! Sie mag ihren Bruder letztlich an die Drogen verloren haben. Aber deswegen verschweigt sie ihn ja auch. Weil er nicht wichtig ist. Er gehört nicht in ihr Leben. Rémy sollte sich überhaupt keine Gedanken darüber machen müssen!