Es gibt viele verschiedene Bezeichnungen, mit denen Maëlys sich beschreiben lässt: Sonnenkind, Lieferdienst-Abonnentin, schlechte Tochter, Im-Regen-Tänzerin, [...] - doch keine scheint dem dunkelhaarigen Wirbelsturm gerecht zu werden, der seit nunmehr 25 Jahren das Leben derer unsicher macht, mit denen sie sich umgibt. Maëlys kann man nicht lieben, ohne sich gleichzeitig dauerhaft um sie und ihren Lebensstil zu sorgen - und gleichzeitig kann man sie nicht hassen, ohne dabei gleichzeitig doch ein Bisschen wie sie sein zu wollen. Scheinbar unbesorgt tänzelt Maëlys über ein Minenfeld aus Verpflichtungen und Ansprüchen, Unsicherheiten und Ängsten. Irgendwo dazwischen der bittere Beigeschmack dessen, was sich ein verantwortungsbewusstes Leben nennt. Die Lösung? Lachen, Tanzen, Menschen um sich herum ansammeln, die ähnlich orientierungslos sind; Menschen, denen man die Version von sich selbst verkaufen kann, die einem am Besten gefällt. Die beste Version von Maëlys? Wenn man sie fragt, ist es nicht die, die bei den kleinsten Unsicherheiten in Tränen auszubrechen droht, die lieber von der Oberfläche verschwindet, wenn die Dinge zu ernst werden. Sondern die, die schon irgendwie alles hinbekommt. Die, die nicht den Großteil ihres Einkommens für Zigaretten, Alkohol, Gras und ranzige Pastagerichte ausgibt. Sondern die, die sich an die Ratschläge hält, die sie selbst verteilt. Die nicht nur preached, sondern auch practiced. Die regelmäßig ihre Therapiesitzungen besucht und in ernsten Gesprächen nicht früher oder später darauf ausweicht, Songtexte zu zitieren, weil es zu anstrengend ist, sich selbst zu reflektieren. Nein: Maëlys hat keine Probleme. Jedenfalls nicht solche, die nicht durch ein selbstüberzeugendes Lächeln und einen guten Song wieder verschwinden würden... nein, wirklich nicht.
28 Jahre alt
1,56m groß (zierlich)
Audio Engineer
Gomez, Selena
Gespielt von Jule
18.07.2022, 15:12
I struck a match and blew your mind
Maëlys Bernard Léon Lazard am
12.02.2021
Eine aufgebrachte Maëlys stiefelt nachts ohne Handyakku orientierungslos durch ihr Wohnviertel - und trifft dabei auf Léon.
“Ach, weißt du…“ hmpf, Moment, das war nicht der Deal. War okay, wenn sie sich in das Leben anderer einmischte und sinnvolle Hinweise zum Überleben gab, aber
sie brauchte das nicht. Schon gar nicht, wenn sie Gaël in die Karten spielten.
“Man mischt sich nicht in die Angelegenheiten von Fremden ein.“ Ihr Grinsen mindestens so breit wie sie an den richtig guten Tagen, ja schon klar, sie verstand die Ironie. Deswegen hielt sie jetzt halt auch einfach die Schnauze. Sparte sich, dass das eben
doch ziemlich einfach war, so ne beschissene Tasse einfach loszuwerden, ehrlich, die war ja nicht einmal besonders hübsch. Na ja, sei‘s drum.
Ein Blick aus der Balkontür heraus in die Nacht machte Maëlys auch nicht besonders viel klüger. Keine Ahnung… sie zog einfach schweigend an der Zigarette und fragte sich, was das neben ihr eigentlich für ein Mensch war, der auf den ersten Blick irgendwie ein bisschen zu nett, ein bisschen zu nachdenklich wirkte. Konnte aber auch an der Uhrzeit liegen; lag sicher an der Uhrzeit. Jap. Der Rauch zog Schwaden über ihren Köpfen und stieg lautlos zum Himmel auf, hoch, höher, und mit seiner Stimme schnitt Léon einen breiten Spalt in die Stille zwischen ihnen.
“Er würde sicher gerne.“ verriet rein gar nichts darüber, wer Gaël eigentlich war. Und hoffentlich wollte er nicht wirklich mit ihrem Bruder schlafen.
“Er‘s sowas wie mein Bruder von ‘ner anderen Mum. Aber er hat überhaupt kein Feingefühl und kann ein richtiges Arschloch sein. Er‘s wie son Waschbär, sieht knuddlig aus, aber ist actually richtig, uhm, keine Ahnung; ja.“ Das tiefschwarze Make Up, das er sich als Teenager um die Augen gemalt hat, erinnerte auch tatsächlich ziemlich an einen Wasch- oder Pandabären.
“Aber na ja, die besten Menschen sind ja eh eigentlich die, die die schonungslos die Wahrheit sagen, huh?“ Sie lehnte sich zurück, kurz nachdenklich, gegen die halbgeöffnete Türe des Balkons.