Es gibt viele verschiedene Bezeichnungen, mit denen Maëlys sich beschreiben lässt: Sonnenkind, Lieferdienst-Abonnentin, schlechte Tochter, Im-Regen-Tänzerin, [...] - doch keine scheint dem dunkelhaarigen Wirbelsturm gerecht zu werden, der seit nunmehr 25 Jahren das Leben derer unsicher macht, mit denen sie sich umgibt. Maëlys kann man nicht lieben, ohne sich gleichzeitig dauerhaft um sie und ihren Lebensstil zu sorgen - und gleichzeitig kann man sie nicht hassen, ohne dabei gleichzeitig doch ein Bisschen wie sie sein zu wollen. Scheinbar unbesorgt tänzelt Maëlys über ein Minenfeld aus Verpflichtungen und Ansprüchen, Unsicherheiten und Ängsten. Irgendwo dazwischen der bittere Beigeschmack dessen, was sich ein verantwortungsbewusstes Leben nennt. Die Lösung? Lachen, Tanzen, Menschen um sich herum ansammeln, die ähnlich orientierungslos sind; Menschen, denen man die Version von sich selbst verkaufen kann, die einem am Besten gefällt. Die beste Version von Maëlys? Wenn man sie fragt, ist es nicht die, die bei den kleinsten Unsicherheiten in Tränen auszubrechen droht, die lieber von der Oberfläche verschwindet, wenn die Dinge zu ernst werden. Sondern die, die schon irgendwie alles hinbekommt. Die, die nicht den Großteil ihres Einkommens für Zigaretten, Alkohol, Gras und ranzige Pastagerichte ausgibt. Sondern die, die sich an die Ratschläge hält, die sie selbst verteilt. Die nicht nur preached, sondern auch practiced. Die regelmäßig ihre Therapiesitzungen besucht und in ernsten Gesprächen nicht früher oder später darauf ausweicht, Songtexte zu zitieren, weil es zu anstrengend ist, sich selbst zu reflektieren. Nein: Maëlys hat keine Probleme. Jedenfalls nicht solche, die nicht durch ein selbstüberzeugendes Lächeln und einen guten Song wieder verschwinden würden... nein, wirklich nicht.